Gezwungen zum Innehalten, Nichtstun, Still sein, sich das Ganze gefallen lassen müssen. Das waren sicherlich – stelle ich mir vor – die Gedanken und das Empfinden der Jünger an diesem Shabbat. Ein ganz normaler Shabbat, wo man nichts tun durfte.
Ein Tag der Ruhe. Aushalten und das Gefühl zu haben ausgeliefert zu sein. Zu stark die Eindrücke vom Vortag. Jesus ihr Herr und Meister ist Tod. ER liegt im Grad und dabei ihre gesamte Hoffnung.
Und jetzt sind sie dazu verurteilt, diese Trauer aushalten zu müssen. Nicht weglaufen, nicht sich beschäftigen, nicht den Gefühlen aus dem Weg gehen. Es ist eine Zwischenzeit, zwischen Karfreitag und Tod und Ostersonntag dem Leben.
Karsamstag
…und wie gehe ich damit um? Gut, ich mache so das eine oder andere im Haus und Garten, denn es soll und will schön sein für Ostersonntag. Doch kann ich diese Zwischenzeit aushalten? Dieses nichts tun können, ertragen können der Ruhe? Kann und will ich mich ihr überlassen und auch den Gedanken an Karfreitag.
Gut, wir wissen wie die Geschichte ausgeht. Wir wissen was kommt, aber die Jünger? Sie lebten jeden Augenblick in dieser Zwischenzeit, in dem gesetzten Stopp im Leben.
Karsamstag
…und ich will innehalten, will es wagen mich diesem Gefühl auszusetzen. Vielleicht in diesem Jahr, wo wir von außen den Druck haben durch Corona mit uns alleine zu sein. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, sich mal den eigenen Gefühlen, die da sind, zu stellen. Eine Zwischenzeit zu leben und einen Zwischenstopp zu machen. Was ist mir wichtig im Leben? Was möchte mit Ostern neu werden? Was möchte zum Leben kommen?
Karsamstag und ich bleibe bei mir, leben meine Gefühle und lass es auf mich wirken.
Karsamstag und ich spüre die Trauer der Jünger.
Karsamstag und ich lasse es zu, nicht im Getriebe des Alltags zu leben.
Karsamstag und ich nehme mir Zeit für Gott.
Karsamstag und ich nehme mir Zeit für mich.
Karsamstag und ich ….
Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash
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