Ich liebe meinen Garten, weniger die Gartenarbeit. Aber die gehört halt auch dazu.
Schön, wenn alles wächst und gedeiht, so wie ich mir das gedacht habe. Wenn Schädlinge ausbleiben oder ich Möglichkeiten habe, etwas dagegen zu machen, dann geht es auch wieder. Doch das einzige was ich wirklich nicht gebrauchen kann, aber das ständig da ist und ab und an in unbeobachteten Momenten sprießt und wuchert ist das Unkraut.
Es wächst fröhlich vor sich hin, macht keine Anstalten meinen Garten zu verlassen oder sich einzudämmen, nein es breitet sich aus. Ungefragt hat es sich breitgemacht, einfach so. Kam angeflogen mit seinem Samen, lies sich fallen und keimte. Oder da steckten noch Wurzelreste im Boden, ich habe es gar nicht wahrgenommen und dann gings los. Nicht umsonst heißt es Gartenarbeit und nicht Gartenvergnügen. Denn sich mit diesem Unkraut auseinanderzusetzen ist Arbeit, oft harte Arbeit. Aber es lohnt sich. Wenn es dann wieder weg ist, der Garten sauber ist, dann kann ich mich richtig freuen, auch wenn die Freude kurz ist, so freue ich mich über den Moment, die Zeit wo es Unkraut frei ist.
All das ist mir zum Bild für unser Leben, unsere Seele, Gedanken und Gefühle geworden. In diesen Seelengarten kann sich auch so manches Unkraut einschleichen und breit machen. Ob es schlechte Gewohnheiten sind, wie wir uns aneignen. Zu beginn sehen sie schön aus, tun auch nicht weh, doch dann zeigen diese schlechten Gewohnheiten ihre Stacheln. Kleben an uns und lassen uns so schnell nicht wieder los. Oder ich denke an negative Gedanken, tiefeingewurzelt stecken sie in uns. Oberflächlich lassen sie sich abreisen, doch die Wurzeln stecken tief unter der Oberfläche. Und dann, wenn die Wurzeln nicht gehoben sind, dann treiben sie wieder aus. Dann ist es dran für sich und seine Seele zu sorgen, zu graben, freilegen und altes Gedankengut entfernen, dafür neues schenken lassen.
Wie wäre es heute, statt Gartenarbeit, Seelenpflege zu machen?
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