47 Und am Abend war das Boot mitten auf dem Meer, und er war an Land allein.
Markus 6, 47ff.
48 Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern – denn der Wind stand ihnen entgegen –, da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen und wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen vorübergehen … Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!
51 Und er stieg zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich.
Tief angerührt lese ich diese Bibelworte.
Es geht mir nahe, denn oft fühle ich mich inmitten meines Lebens auch so, wie die Jünger. Ich bin in meinem gewohnten Umfeld, auf gewohntem Terrain und dann bricht ein Sturm über mich herein.
Als ich diese Worte lese bin ich in der Reha, wegen meines Knies. Ich bin seit kurzem der stolze Besitzer eines neuen Kniegelenkes. Schön und gut. Doch der Sturm, der tobt ist ganz wo anders. Seit meiner Krankschreibung ist die Praxis geschlossen und mit der Aussage der Ärzte wird sie noch eine Weile im Sparmodus laufen. Doch Rechnungen wollen bezahlt werden, das Finanzamt möchte seine Steuern.
Ich komme mir vor wie diese Jünger. Sie plagen sich ab, in einem Umfeld, das sie kennen. Sie waren Fischer dort am See, Stürme waren ihnen vertraut. Und doch sind sie kräftezehrend allemal. Doch was mich anrührt, berührt, neu den Blick weiten lässt ist die Tatsache, dass Jesus das sieht.
Jesus sieht, dass sie sich plagten. Er kommt zu ihnen in den Sturm, steigt in das Boot und es kehrt Frieden ein.
Was für ein schönes Bild. Jesus steigt zu mir in meine Krise, in mein Boot, in meine Angst, in meine Ungewissheit und es wird still. Ganz still. Es beruhigt sich, es befriedet sich. Das ist es, was heute Morgen passierte.
Jesus setzt sich zu mir auf die Terrasse, wir lesen in der Bibel und er spricht zu mir und sagt mir: „Thomas, ich komme zu dir in dein Boot, fürchte dich nicht“ und es wurde still.
Was für eine Perspektive für das Heimkommen nach der Reha. Was für ein Balsam für die Seele. Es befriedet sich, es wird still. Die Sache klärt sich, ich bekomme Boden unter die Füße. Ich komme, um im Bild vom See und Boot zu bleiben, an neues Land, weites Land. Neue Möglichkeiten mit dem Herrn aller Herren auf meiner Seite.
Photo by Torsten Dederichs on Unsplash
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