Koffergeschichten

Heute Morgen habe ich mit meinem Tischnachbarn übers Kofferpacken gesprochen. Er ist heute abgereist nach seinem Reha-Aufenthalt. Dabei sind mir meine Koffergeschichten eingefallen, dich ich so als Reisebegleiter bei Gruppenreisen erlebt habe.

Ob es beim Packen war, dass da zu viel in den Koffer sollte und die Waage stöhnte, ich mehrmals umpacken musste, bis das Gewicht stimmte.

Oder die nicht angekommenen Koffer bei einer Familienfreizeit in Israel, an die ich denken musste. Was damals schön war, die Reaktion der Gruppe. Sie teilten ihren eigenen Kofferinhalt. Die Badehose für den Papa, das Schlafhemd für die Mama, T-Shirts und kurze Hose für die Kids, sogar eine Ersatzzahnbürste, Duschgel und Co. wechselten die Besitzer. Zwei Tage später waren auch die liegengebliebenen Koffer bei uns angekommen – was für ein Geschenk.

Kofferpacken will gelernt sein. Denn wenn die Gewichtsgrenze 23 kg sind, dann will überlegt werden, was kommt rein und was kann zu Hause bleiben.

Ich gebe zu, ich reize das Gewicht aus, denn ich stelle mir alle Situationen vor, die es geben könnte und für die ich gerüstet sein möchte. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist es meine Sorge und Angst, die meinen Koffer so voll macht. Die Musikgruppe „Silbermond“ lädt ein, mit leichten Gepäck zu reisen. Und Jesus sagt, Sorget euch nicht…

Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.

Mt 6, 34

Das sind gute Aufforderungen, doch kann ich das einfach so leben? Meinen Lebenskoffer zu erleichtern, das Gepäck leicht werden zu lassen? Überflüssiges weglassen? Doch was ist wirklich wichtig für das Leben?

Manches ist nicht stofflich, fällt nicht ins Gewicht ist aber wichtig. Beziehungen und Freundschaften, Zeiten für Gemeinschaft und Gespräch, das sind wichtige Dinge, die eingepackt werden müssen. Dafür die Sorgen um Morgen nehmen nur Platz weg, aber sie sind nicht wichtig, sie belasten nur. Wie auch andere Dinge die belastend sein können.

Reisen mit leichten Gepäck, eine Aufforderung die mich herausfordert im heutigen Sein. Und wenn ich nächste Woche meinen Koffer packe, weil meine Reha zu Ende ist, werde ich wieder daran erinnert, dass ich viel zu viel eingepackt habe.

Vielleicht schaffe ich es mit mehr Gottvertrauen meinen Koffer zu packen und weniger mit Angst und Sorgen ihn voll zu stopfen.

Photo by Anete Lūsiņa on Unsplash

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